René Brixel von Campingtech.de

Kennt ihr schon René Brixel? Wir hatten die große Freude, unser kleines Interview mit ihm führen zu dürfen. Er betreibt die Seite Campingtech.de. Eine tolle und spannende Seite rund ums Camping. Auch sein YouTube Kanal kann sich echt sehen lassen. Lieber René, Danke für deinen tollen und inspirierenden Input.

Erzähle doch einmal, wo kommst du denn eigentlich her?

Ich komme aus dem Zentrum Baden-Württembergs – Leonberg! Das kennt ihr sicherlich durch die ein oder andere Staumeldung auf der A8!

Wie kommst du zum Reisen?

Da bin ich ganz ehrlich: Durch meine Freundin Nina! Ich war früher der reinste Pauschalurlauber – leider, wie ich heute sagen kann. All-Inclusive und Hauptsache mit dem Flugzeug weit weg. Zum Glück hatte beim ersten, gemeinsamen Urlaub darauf bestanden, dass wir in kein Hotel gehen werden. So haben wir den Kompromiss gefunden, dass wir zumindest mal in ein Mobile Home in Caorle, Italien, gehen werden. Mich hat der Campingplatz sofort begeistert und so war dann auch für mich klar: Ab jetzt kein Hotel mehr! Im nächsten Jahr haben wir uns dann einen alten VW gekauft – dazu aber später mehr.

Warst du schon immer viel in der Natur unterwegs? Wenn ja, in welcher Form?

Ja klar! Im Sommer bin ich so viel es geht draußen! Früher habe ich auch viel Geocaching zu Fuß gemacht – da habe ich auch echt viele versteckte Ecken kennengelernt! In meiner – nennen wir es mal – „sportlich-aktiven“ Zeit bin ich auch viel mit dem Mountainbike querfeldein durch den Wald in Leonberg gefahren! Hier gibt es echt ein paar interessante Ausflugszeile: Schloss Sulitude und das „Bärenschlössle“ – nur um mal zwei zu nennen!

Wie alt warst du, als du das erste Mal auf eigene Faust unterwegs warst? Wie warst du unterwegs?

Puhh… Das ist echt jetzt schon eine Weile her! Ich glaube im Jahr 2009 – da war ich noch junge 21 Jahre jung – bin ich mit zwei Kumpels, einem alten Nissan Micra und einem „Vier-Mann-Zelt“ nach Basel in die Schweiz zum campen übers Wochenende gefahren. Vier-Mann-Zelt in Anführungsstriche, da ihr euch sicherlich vorstellen könnt, wie drei stämmige Jungs in so ein Zelt passen sollen! Aber das war definitv eine richtig coole Erfahrung, vorallem weil wir am Abfahrtag mittags geschrieben haben, ob wir einfach „heute Abend“ losfahren sollen. Gesagt – getan. Tja, aber was nehmen drei junge Männer alles auf einen spontanen Camping-Trip nach Basel mit? Richtig! Eigentlich irgendwie nichts. Wir hatten das Auto, ein Zelt, zwei Kästen Bier und eine Tüte Kartoffelchips. Wir sind nicht mal auf die Idee gekommen, dass wir eventuell anderes Geld benötigen könnten. Aber überlebt haben wir es dennoch und es war eine richtige Gaudi!

Mit welchem Gefährt bist du aktuell unterwegs? Magst du uns etwas dazu erzählen?

Eigentlich hätte es ja ein alter VW T3 werden sollen, aber die waren uns einfach zu teuer. Eine Alternative muss her. So ist meine Freundin auf den LT gekommen! Ich muss aus meiner Sicht sagen, dass ich die Größe, bzw. das Platzangebot eines LT1 nicht mehr missen möchte! Aktuell fahren meine Freundin und ich einen alten VW LT28 aus dem Jahr 1980. Mit H-Kennzeichen versteht sich! Unser „Finn-Peter“ (so hat ihn meine Freundin getauft) ist ein 2-Liter-Benziner, somit ist schon echt der ein oder andere Berg ab und an mal ein Hindernis. Aber wie sagte ja schon Konfuzius: Der Weg ist das Ziel! So sehe ich das zwischenzeitlich auch. Es gibt eigentlich nichts Entspannteres, als mit Finn zu reisen! Achja – Finn ist übrigens meiner Freundin ihr „heiligs Blechle“ – ist ja auch ihrer 😊 

Stehst du lieber frei, oder ist dir der Komfort eines Campingplatzes wichtiger?

Leider muss ich sagen, dass ich jetzt noch nicht freigestanden bin, daher kann ich leider das Freistehen nicht beurteilen. Aber es steht auf unserer Wunschliste! Dafür müssen wir Finn aber erstmal dafür tauglich machen. Aktuell ist er – kann man das so sagen – mehr ein Reisemobil, als wie ein Wohnmobil. Es fehlen einfach noch ein paar Sachen, damit wir mal mit Finn freistehen können. Aber ehrlich gesagt: Der Komfort auf dem Campingplatz ist dann manchmal auch echt entspannend!

Eher Land, Leute und Natur, oder mitten in die Metropolen rein? Warum?

Naja – ich würde das mal so sagen: Land, Natur und Wasser – das ist mein Ziel, wenn wir wo hinfahren. Aber gegen einen Städtetrip habe ich eigentlich nichts einzuwenden! Das warum kann ich auch einfach beantworten: Ich bin ein Stadtkind, wie meine Freundin immer so schön sagt. Meine Familie und meine Freunde wohnen auch in der „Großstadt“. So ziehts mich in die Natur!

Wie finanzierst du deine Reisen? Was machst du beruflich?

Unsere Urlaube und Reisen finanzieren wir mit unseren Ersparnissen. Ich bin selbstständig im Bereich Videomarketing und Design. Bis heute bereue ich es nicht, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben! Ursprünglich habe ich eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker gemacht. Danach habe ich einen zweiten Weg eingeschlagen und habe Wirtschaftsinformatik und digitale Medien mit Bachelor-Abschluss studiert. Während dem Studium habe ich schnell gemerkt, dass ich im kreativen Umfeld so richtig wohl fühle. Das war dann auch der Grund in die Selbstständigkeit zu starten!

Schreibst du einen Blog oder hast du einen YouTube Kanal? Bist du bei Instagram? Wie oft postest du dort Neues? Was können Follower davon erwarten?

Wow – viele Fragen auf einmal. Also primär betreibe ich einen Blog – CampingTech.de. Das ist aber kein so normaler Blog, wo ich über meinen Alltag berichte, sondern eher so ein „Wikipedia“, bzw. eine Anleitungs-Seite. Dort veröffentliche ich nach und nach Fachbeiträge zu den Thema Technik, Trends und Tüfteleien rund ums Camping. Wie oft ging es mir selbst schon so, dass ich irgendwas im Internet suchen musste – sei es „Wie baue ich eine Campingküche?“, „Welche Kabel nehme ich für meine LED-Beleuchtung?“ oder „Kann ich mir einem Arduino (Mikrocomputer) in einem Oldtimer eine Art Smarthome-Funktion nachrüsten?“. Da ich selbst erst seit Februar 2019 am Start bin, ist noch nicht so viel Inhalt vorhanden. Aber immerhin verfilme ich den ein oder anderen Beitrag als Video für YouTube. Dann könnt ihr mich auch in „Farbe und Bunt“ sehen 😊. Auf Instagram bin ich auch unterwegs! Hier poste ich interessante Bilder von Reisen und dem ein oder andern Technik-Zubehör. Leider komme ich nicht dazu, regelmäßig etwas zu posten, da ich alles nebenberuflich mache. Und Texte schreiben und Videos drehen ist halt „etwas“ Zeitaufwändig! Aber ich bin dran, meinen Veröffentlichungsintervall zu verkürzen 😉

Welche spannende Tour oder Trip planst du aktuell?

Aktuell plane ich keinen großen Trip, da wir Finn ein wenig auf Komfort umbauen wollen dieses Jahr. Das bedeutet, dass wir ein anderen – oder überhaupt mal – ein Bett bauen wollen! So auf dem Tisch schlafen mit einer dünnen Matratze geht echt in den Rücken! Des Weiteren wollen wir, wie vorher erwähnt, das Thema Freisteh-Tauglichkeit angehen! Darunter zählt bspw. die Wasserversorgung, Solar und noch ein paar Kleinigkeiten! Aber um die Zeit ein wenig zu überbrücken steht ein Kurztrip zu einem großen Badesee an! Und über Pfingsten dann mit dem Zelt nach Caorle – wie jedes Jahr an Pfingsten! Das hat sich so langsam bei uns echt eingebürgert 😊

Ist deine Art zu Reisen dein absolutes Non plus Ultra oder wie möchtest du sie noch verändern? Welche Pläne hast du noch für die Zukunft?

Also ich muss ja echt sagen, dass die Erfahrung, die ich bis jetzt auf unseren Reisen gesammelt habe – meiner Meinung nach – jede Pauschalreise in den Schatten stellt! Im Jahr 2014 waren wir mit Finn das erste Mal so richtig aus Reise! Wir haben eine Kroatien-Rundfahrt gemacht. Also einmal von Leonberg, am Chiemsee vorbei, durch Österreich und Slowenien durch bis an den ersten Zipfel kroatisches Meer! Von da aus dann einmal komplett an der Küste runter bis nach Rovinj (das ist übrigens die Partnerstadt meiner Heimat Leonberg!). Von dort dann rüber nach Rijeka und von da ab dann runter bis Omis. Das liegt zwischen Split und Makarska. Von da aus dann wieder an der inneren Landesgrenze zu Bosnien Herzegowina wieder nach oben über die ganzen Nationalparks. An Zagreb vorbei und über einen kurzen Abstecher am Wörthersee wieder nach Hause. Das alles in knapp drei Wochen. Was für ein Erlebnis! Das war echt mein bester Urlaub! Aber das nächste „große Ziel“ soll eine komplett autarke Reise sein! Eventuell an den Atlantik oder runter Richtung Spanien!

Hattest du schon einmal eine brenzlige Situation auf einer deiner Reisen? Wie konntest du dem entgehen?

Haha ja leider! Italien. Stockfinstere Nacht. Total übermüdet wollen wir einfach nur noch am Ziel-Campingplatz „Rivercamping“ ankommen. Wir hatten das Problem, dass wir die Einfahrt zum Campingplatz nicht gefunden haben. Des Öfteren sind wir an der Einfahrt irgendwie vorbeigefahren – spätestens das Navi meinte dann, dass wir eigentlich schon daran vorbei sind. Irgendwann haben wir dann endlich die Einfahrt gefunden. Tja, leider war das aber „irgendwie“ nicht die Zufahrtsstraße zum Platz, sondern einfach nur ein Feldweg. Aber das war ja noch nicht alles! Umdrehen war unmöglich und dann haben wir noch feststellen müssen, dass es links und rechts des „Feldweges“ ca. drei Meter in den Abgrund runterging! Okay, keine Wendemöglichkeit, drei Meter Abgrund auf beiden Seiten… und… eine schmale Straße! Unser LT28 ist zwei Meter breit und der Weg gefühlt 1,8 Meter. Meine Freundin und ich haben dann beide mit der Taschenlampe aus dem Fenster geleuchtet, um zu kontrollieren, dass die Räder nicht abrutschen! So sind wir dann Zentimeter für Zentimeter vorangekommen. Irgendwann kam uns ein altes Ehepaar entgegen – die leider nur Italienisch sprechen konnten. Mit Händen und Füßen haben sie uns dann erklärt, dass weiter vorne der Weg breiter wird und wir zum Campingplatz fahren können. Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen! Ich habe uns echt schon auf dem Dach im Graben liegen gesehen!

Was uns auf Reisen immer alle beschäftigt, ist das Essen. Hast du ein Lieblingsgericht, welches du häufig zubereitest? Ob auf dem Lagerfeuer, im Dutch Oven oder auf dem Kocher, die Leser freuen sich sicher schon darauf es nachzukochen.

Hmm… Ein Lieblingsrezept habe ich jetzt nicht direkt, aber ich esse gerne frisches Gemüse von lokalen Märkten! Und Nudeln! Okay – vielleicht doch ein Lieblingsrezept: Frisches Gemüse frei nach Verfügbarkeit, aber lokal! Dazu Nudeln und eine Tomatensauce oder eine Frischkäse-und-Gewürze-Sauce! Ich bin da nicht so anspruchsvoll!

Welches sind deine 3 wichtigsten Gegenstände auf deiner Reise?

Puhh… Also was auf jeden Fall immer mit muss, ist mein alter Gameboy Color 😊 Was ich euch als Gadget ans Herz legen kann, ist die kleine, geniale LED-Camping-Lampe „Lighthouse Micro“ von „Goal Zero“! Sie ist kompakt, der Akku hält echt lange und es gibt zwei separat dimmbare Helligkeitsstufen! Mit einem Karabiner-Haken ausgestattet könnt ihr die auch echt überall hinhängen! Was auch noch ganz wichtig ist, ist der Melitta Porzellanfilter! Einfach heißes Wasser auf dem Gaskocher machen und über den Kaffee gießen! So bekommt ihr schnell und einfach einen leckeren Kaffee! Achtung Profitipp: Den Porzellanfilter gibt es auch aus Kunststoff – ideal für die Reise!

Was magst du unseren Lesern mit auf den Weg geben?

 

Genieße die Zeit, die du unterwegs bist! Gönne dir aber auch mal eine Pause! Nimm den Moment mit allen Sinnen wahr! Bleib einfach mal stehen und beobachte jedes auch so kleine Detail! Abschließend noch ein Zitat von George Orwell: Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei!

 

Lieber René,

 

tausend Dank für das Interview, wir alle freuen uns schon sehr darauf, mehr von dir zu Hören und zu Sehen.

 

Alles Liebe und sonnige Grüße vom Dach von Fehmarn,

 

Ralf

 

 

Hier noch die Links zu Renés Seiten:

 

Webseite: https://campingtech.de

YouTube (shortlink): https://campingtech.de/youtube

 

Instagram: https://instagram.com/campingtechde