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Unser erstes Mal......Baumklettern

Baumklettern macht einfach unheimlichen Spaß!
Baumklettern macht einfach unheimlichen Spaß!

Unser erstes Mal……

  

Im heutigen Blogartikel möchten Marten und ich (Birte) davon berichten, wie unser erstes Mal gewesen ist…….unser erstes Mal Baumklettern natürlich. Wir beide hatten vorher gar keine Klettererfahrung, geschweige denn sind wir schon einmal geklettert. Also egal welche Form von Klettern. Es war also etwas ganz Neues für uns. Der Termin und der Ort für den Schnupperkurs stand und die Vorfreude stieg von Tag zu Tag an. Die Wettervorhersage für Ostholstein hielt, was sie versprochen hatte und es war ein warmer und schöner Samstagmorgen. Es ging also los, um neun Uhr, wie verabredet und unsere beiden Profis waren schon bestens vorbereitet und startklar.

 

Zu unseren beiden Profis, da haben wir einmal Eckhard Schulte und zum anderen Bernfried (Barny) Bült, beide sind beruflich Baumkletterer und machen Baumpflege. Wir hatten vorab schon eine kleine Agenda bekommen, die wir auch an dem Tag noch einmal kurz durchgesprochen haben, bevor es richtig losging.

 

Der erste Punkt auf der Agenda war die kleine Baumkunde. Dort sind wir einige bekannte und weniger bekannte heimische Baumarten durchgegangen. Es war wirklich interessant, wie man die kleinen Unterschiede erkennt, bei den Baumarten, welche sich sehr ähnlich sehen. Der zweite Punkt war die Gefahrenermittlung. Jeder Baumkletterer nimmt an seinem Arbeitsort als erstes eine Gefahrenermittlung vor. Diese besteht aus:

 

Wo bin ich genau? Straße, Ort

Wie sieht die Beschaffenheit des Baumes aus?

Wie sieht der Boden aus, auf dem der Baum steht?

Gibt es offene Stellen oder Löcher am Boden in der Nähe des Baumes

Hat der Baum offensichtliche Krankheiten oder einen Befall (tierisch oder pilzartig)?

Wie sehen die Äste des Baumes aus?

Wie steht der Baum?

Wie sieht die Krone des Baumes aus?

 

Man beantwortet also ganz viele Fragen im Hinblick auf den Gesamteindruck des Arbeitsplatzes. Ecki und Barny erklärten uns wirklich haargenau, worauf man achten muss und welche Dinge am wichtigsten sind. 

 

 

Nachdem wir eine kleine Gefahrenermittlung durchgesprochen haben, kamen wir zum dritten Punkt der Agenda. Das Vorstellen der Baumkletterausrüstung. Puh, wir waren überrascht, was die beiden an ihren Klettergurten befestigt haben und wie schwer der gesamte Klettergurt mit Ausrüstung war.

Wir gingen also gemeinsam die Baumkletterausrüstung durch und besprachen die einzelnen dazugehörigen Teile. Vom Klettergurt bis hin zu den verschiedenen Arten von Karabinern. Ganz wichtig sind vor allem der Helm und die Sicherungen.

 

Als vierten Punkt auf der Agenda hatten wir Knoten. Ohje, das war schon unser Gedanke im Vorwege. Marten hat vor nicht all´ zu langer Zeit seinen Angelschein gemacht und die Knoten waren jetzt nicht seine Lieblingsdisziplin und ich habe vor ein paar Jahren meinen Sportbootführerschein gemacht und auch bei mir waren Knoten eher ungern gesehen.

 

Nun ja, nichts desto trotz, sind Knoten beim Baumklettern das A und O, denn im schlimmsten Fall, hängt von einem Knoten dein Leben ab. Also hieß es fleißig Knoten binden. Und siehe da, unsere beiden Profis haben das so gut gemacht und haben so viel Geduld mit uns gehabt, dass wir am Ende die wichtigsten Knoten konnten. Immer und immer wieder hat Barny seinen Arm hingehalten und wir durften daran Knoten binden, während beide uns in kleinsten Schritten, die Knoten erklärt haben.

 

 

 

Dann kamen wir zum fünften Punkt auf der Agenda, dem Kennenlernen des Kletterseiles und der Kurzsicherung. Dazu vorab schon einmal erwähnt, beim Baumklettern gibt es verschiedenen Seile, die verschiedenen Aufgaben haben. Das Kletterseil und die Kurzsicherung sind grundsätzlich erst einmal für das im Baum klettern gedacht. Das Kletterseil ist ein mindestens 60 Meter langes Seil. An diesem Seil klettert man im Baum umher und nach oben, salopp gesagt. Es ist eigentlich das Hauptseil, welches erst für das im Baum nach oben steigen und später zum Abseilen auf den Boden ist. Die Kurzsicherung ist die Absicherung am Baum, das Seil ist mindestens 4 Meter lang. Diese beiden Seile sind dauerhaft während des Baumkletterns am Klettergurt fest, mit einem dreifach gesicherten Karabiner.

 

Der sechste Punkt auf der Agenda war dann nicht mehr ganz so theoretisch, denn wir stiegen in die Praxis ein und lernten den Aufstieg mit der Wechseltechnik kennen. Diese Technik beschreibt den Ablauf, wie man im Baum mit dem Kletterseil und der Kurzsicherung im Baum aufsteigt.

Erst wurden wir „angezogen“. Wir haben also unseren Klettergurt angezogen und haben jeder ein Kletterseil und eine Kurzsicherung bekommen, diese haben wir schon fest an unserem Klettergurt befestigt. Danach haben Ecki und Barny uns die Technik kurz erklärt und dann ging es an die Praxis.

 

Erst haben wir am Boden ein wenig geübt, wie befestige ich meine Kurzsicherung, wie löse ich sie und wie gehe ich mit dem Kletterseil um und wie und wo befestige und löse ich es am besten. Ecki hat es uns gezeigt, ganz ruhig und langsam, sodass wir genau hinschauen konnten.

 

 

 

Erst jetzt ging es richtig in den Baum und dann jeweils abwechselnd, mit entweder der Kurzsicherung oder dem Kletterseil gesichert, hoch in den Baum von Ast zu Ast. Erst ist Marten hinter Ecki her bis nach oben.

 

Anschließend haben sich die beiden wieder abgeseilt. Anschließend bin ich mit Barny hoch, gleiches Prinzip. Erst ist Barny vorgeklettert und hat es mir noch einmal vorgemacht und dann durfte ich auch hochklettern. Immer schön ruhig, sachte und mit Bedacht. Marten fand es nicht so anstrengend wie ich. Wobei ich es nicht nur körperlich sondern auch geistig anstrengend fand, da man sich wirklich beim ersten Mal konzentrieren muss. Die Sicherungen müssen gut gesetzt sein und man muss sich seinen Weg nach oben suchen. Aber….der Ausblick von dort. Einfach traumhaft. Nachdem Barny und ich uns abgeseilt haben und wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sind Marten und ich mit Barny zusammen noch einmal mit der Wechseltechnik in den Baum geklettert.

 

 

 

Danach haben wir eine kleine wohlverdiente Pause gemacht.

 

Anschließend kam Punkt sieben auf der Agenda, Einbau eines Aufstiegseils. Dafür haben wir vorher die Knoten geübt. Dieses Aufstiegseil benötigt man für den ersten Aufstieg, da der Baum meistens unten keine Äste hat. Es wird über einen festen Ast mit einer bestimmten Technik geworfen und unten am Baum angeschlagen (mit einem festen Knoten fixiert). Man kann aber auch direkt eine Befestigung am Ast durch einen Knoten machen. Man sollte sich dabei nur merken, welche Seite fest ist. Das haben wir ordentlich geübt und dabei auch die Knoten vertieft.

 

Als achten und letzten Punkt übten wir den Auf- und Abstieg mit I´d und Handsteigklemme. Beides sind Hilfsmittel für den Auf-und Abstieg und werden jeweils am Aufstiegseil eingehakt. Sie erleichtern den Aufstieg unheimlich. Es wird ganz einfach auf einmal. Erst haben Ecki und Barny es uns wieder gezeigt und danach durften wir selber mal ausprobieren und üben. Das I´d ist sogar für die Personenrettung zugelassen zum Abseilen. Ach und das Abseilen hat damit richtig viel Spaß gemacht und war so einfach.

 

Achso und ganz nebenbei konnte ich noch ein paar Kirschen aus dem Kirschbaum essen, in dem wir den Auf- und Abstieg geübt haben.

 

 

 

Alles in allem war es eine interessante, tolle und einfach lehrreiche Erfahrung und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir geklettert sind. Es hat einfach nur Spaß gemacht und Ecki und Barny haben uns das richtig gut erklärt und auch alle unsere Fragen konnten wir stellen. Sie waren immer da und haben Hilfestellung und Tipps gegeben. In diesem Sinne noch mal ein riesengroßes Dankeschön an euch beide für diesen tollen Tag und diese tolle Erfahrung. Und bis zum nächsten Mal 

 

Probiert es einfach mal aus, ganz nach dem Motto: Einfach machen! Es macht richtig Spaß und Lust auf mehr!