Wenn du denkst, du hast schon viel erlebt oder gesehen, dann warst du noch nicht mit Stefan unterwegs. Ganz ehrlich, so eine coole Socke trifft man leider nur sehr selten. Lieber Stefan, ich bin echt dankbar für dein Interview. Lest und seht selbst...
Mein Name ist Stefan Poerschke, komme aus Freilassing und bin 30 Jahre alt oder besser Jung ;-)
Wie komme ich zum Reisen? Hmm... Gute Frage... Irgendwann mit 16 Jahren hat es mir nicht mehr gereicht, nur auf den Urlaub mit den Eltern zu warten und somit habe ich kurzerhand meinen 50ccm Roller bepackt und mich Richtung Meer aufgemacht.. Das war wohl der erste richtig große Trip der mich mit der Reiselust so richtig angefixt hat.
Ich war schon immer sehr viel in der Natur unterwegs. Erst mit meinen Eltern beim Wandern, Pilze suchen oder sonstigem und später als Jugendlicher in der Jungscharr (wie Pfadfinder) in verschiedenen Zeltlagern und auch anderen Outdoor Projekten um Tier- und Naturwelt besser kennenzulernen und zu Schätzen.
Bei meiner ersten eigenen größeren Reise war ich gerade 16 Jahre alt geworden und habe meinen lang ersehnten Rollerführerschein geschafft. Kurzerhand unter Belächelung meiner Eltern gepackt und ab an die obere Adria. 14 Stunden am Stück hin und 12 Stunden zurück mit max. 45 kmh unterm Arsch :-)
Aktuell bin ich mit mehreren Reisegefährten unterwegs. Mein Hauptgefährt ist "Flynn". Mein 1987er Ford Fiesta mit 49 PS und komplettem Micro Camper Ausbau. Das zweite eine 600er KLR Enduro und als drittes Gefährt eine 200er PX Vespa mit der Ich, bzw. meine Frau und Ich, Europa unsicher machen und die ein oder andere Urlaubs- und Langstreckenfahrt machen.
Also bezüglich Nächtigung muss ich sagen, dass ich den Komfort eines Campingplatzes doch sehr genieße. Allerdings auch Hauptsächlich deswegen, weil ich 90% meiner großen Reisen bis jetzt alleine Gestartet habe und das alleine Frei stehen doch mehr seltsame Begegnungen mit sich bringt als mit 2-3 Fahrzeugen.
Definitiv Land und Natur. In Großstätten fühle ich mich einfach nicht sehr Wohl. Zu viel Trubel und fast keine Menschlichkeit bzw. Hilfsbereitschaft mehr.
Ich bin Beruflich als Elektriker unterwegs und habe das große Glück zusätzlich als Redakteur und Produkt Tester bei einem großen Outdoor Portal unterwegs sein zu dürfen. Somit ist nicht jede Ausrüstung selbst zu tragen und auch etwas höherpreisige Artikel können mal für einen 1-2 Wochen Trip genutzt werden ohne ein Riesenloch ins Reisebudget zu reißen.
Also Grundsätzlich wird Regelmäßig etwas gepostet auf Facebook, Instagram und auch das ein oder andere Video gibts immer wieder zu sehen, aber der große Blogger bin ich definitiv nicht. Es gibt fast Wöchentlich neues von Reisen, Kurztrips oder auch Umbauten aller Art von den verschiedenen Reise Mobilen, aber eher alles semiprofessionell.
Gerne einfach mal reinschauen bei Facebook oder Instagram unter dem Hashtag #Fiestasteve, #Poerschketours oder einfach meinem Namen ;-) Langweilig wird es definitiv nicht!
Im Moment sind ein paar kleinere Touren und Urlaube geplant, wie Kroatien oder auch eine 24 Std. Tour mit der Vespa. Das große Abenteuer für 2019 ist nach den Touren (2017 - mit dem Ford Fiesta ans Nordkap im Winter) und (2018 - Mit dem Ford Fiesta in die Sahara) dieses Jahr im September eine 16 tägige Monster Tour mit der Vespa zum Nordkap. Hinein in den den Winter von Lappland und Co. und alles mit einer 200er PX Baujahr 1995 ... Wird definitiv wieder ein außergewöhnliches Abenteuer, dieses mal auf 2 Rädern. Unter #ArcticVespa könnt ihr auch hier live dabei sein und rein schauen.
Die Idee dahinter war in den letzten Jahren immer die selbe. Etwas zu machen was es so im Reisebüro einfach nicht zu Buchen gibt.
Die Reisedauer ist mit 16 Tagen sehr knackig angesetzt, aber ist leider Arbeits- und Familientechnisch nicht anders um zusetzten. Und uns drei Startern geht es eh rein um das Fahren durch die Weiten Lapplands und Co.
Bei der ein oder anderen Tour lege ich schon großen Wert auf Planung, wie Campingplätze oder auch Tankmöglichkeiten o.Ä. In anderen Fällen wie Sommerurlaub mit meiner Frau, gehts oftmals frei Schnauze und ganz danach wie und wo es uns Gefällt.
Zu meinem großen Glück spielt hier meine Frau immer mit und stört sich auch nicht an Tagesetappen die nicht selten über 800km gehen. (Wie gesagt. mit 49 PS oder 2 Rädern unterm Hintern) "Ich Liebe Sie Wahnsinnig dafür" :-) )
Ich erhoffe mir nicht wirklich viel. Ich bin kein Strandlieger oder Hotelmensch. Das einzige, was mich immer wieder fasziniert sind gleichgesinnte Menschen oder auch die Höflichkeiten, die dir auf den Reisen begegnen und bei uns doch leider immer seltener werden. Sonst eigentlich einfach nur eine geile Zeit draußen, viel sehen und erleben und einfach Unterwegs sein. Ich kann nur dann mitreden wenn ich etwas erlebt habe!
Auf meinen Reisen, wenn ich wieder alleine Unterwegs bin, vermisse ich am meisten meine Frau und des Weiteren natürlich Familie und Freunde. Meine Bessere Hälfte ist fast immer und überall dabei, aber Touren wie im Winter bei -40 Grad Celsius ans Nordkap, in einem 30 Jahre alten Fiesta oder ein Jahr später in die Sahara quer durch Marokko hat sie lieber ausgelassen. Mein größter Punkt des Vermissens ist aber immer da, wenn ich etwas unglaublich Schönes sehe. Nordlichter am Himmel in 2017 und Kamele in der Einöde der Sahara, nur 3 Meter vom Fiesta weg und niemand ist dabei. Der schönste Platz der Welt ist weniger Wert, wenn man ihn alleine erlebt.
Meine Art zu Reisen gefällt mir wirklich gut, aber der zeitliche Stress ist doch durchaus ein Faktor den ich gerne bissal ausdehnen würde. Mobiltechnisch möchte ich eigentlich gar nix ändern :-) ... Bis jetzt, (auf Holz klopfen), hat mich noch nie auch nur ein Fahrzeug im Stich gelassen und das genieße ich sehr. Mehr Platz bietet zwar mehr Luxus, aber ich sehe es bei anderen Reisenden, dass dieser meist einfach mit mehr Krempel vertan wird. Mit wenig Platz gibts wenig was im Weg rumstehen kann ;-)
Ich hatte schon das ein oder andere mal eine etwas seltsame Situation auf verschiedensten Reisen, aber bis jetzt hat sich immer etwas Gutes ergeben oder die im ersten Blick brenzlige Situation hat sich aufgelöst oder hatte einfach eine Sprachbarriere als Ursprung. Hoffentlich bleibt das so. Auch hier gilt allerdings wieder das Selbe. Mein Reisemobil hat einen realen Wert von knapp 1000 € und ist somit nicht die erste Wahl bei Dieben oder ähnlichem. Ich selbst würde auch lieber bei einem netten Landrover oder Reise LKW einbrechen als bei einem rostigen kleinen 1.1 Liter Fiesta ;-)
Ich muss gestehen dass ich nicht besonders begabt bin was das Kochen angeht, aber auch Spagetti mit Tomatensoße schmecken direkt am Meer in Sizilien 10 mal besser als zu Hause :-) ... Des Weiteren hab ich mich bei meiner Marokko Reise in die Taijine verliebt (TonTopf Gerichte) und versuche mich immer wieder an Selbstversuchen.
Also trotz dem Genuss frei zu sein, ist das Handy, Kamera und Videoausrüstung immer mit von der Partie. Sonst ganz unspektakulär, die Kreditkarte und gute Laune. Ein ehrliches Lächeln öffnet dir auf der ganzen Welt mehr Türen als man denkt..
Geht Nicht - Gibts nicht !!! Lasst euch nicht von euren Träumen oder Ideen abbringen. Selbst die verrückteste Idee ist nur der Schlüssel für ein tolles Abenteuer.
Mein Lieber Stefan, tausend Dank für das echt entspannte und schöne Interview. Bleib so wie du bist.
Alles Liebe, Ralf vom Dach