Moin ihr Lieben, kennt ihr schon Manuel von Schalldose on Tour? Ein gigantisch kreativer Typ, immer auf der Suche nach tollen Projekten. Wir haben die große Freude euch ein kleines Interview mit ihm zu präsentieren.
Danke Manu, du bist echt ne coole Socke.
Ich bin geboren im Schwarzwald und aufgewachsen in der Nähe von Stuttgart.
Zelten war früher die einzige Art Urlaub zu machen, die ich mir leisten konnte. Dabei war ich aber auch nicht sehr abenteuerfreudig. Ich hab also immer brav auf Campingplaätzen übernachtet, weil ich es eben nicht anders gekannt habe. Nach dem ABI bin ich dann mit meinem Kumpel Cord mit einem selbst restaurierten und umgebauten Unimog 404s nach Indien gefahren. Völlig naiv und weitestgehend ahnungslos, was mich da erwarten könnte. Aber da hat das ganze „unterwegs sein“ angefangen. Die Begeisterung aus ner ollen Karre einen Camper zu bauen kommt wohl auch aus dieser Zeit.
Als Kind bin ich eigentlich so oft es ging im Wald unterwegs gewesen. Auf Bäume klettern, Hütten bauen... was man halt so macht. Wandern in den Bergen hat eigentlich auch schon immer zu meinem Leben gehört. Das ist mit dem Einstieg ins Berufsleben irgendwann etwas weniger geworden. Dafür wird es jetzt wieder mehr, seit ich mit meinem VW-Bus unterwegs bin.
Ich bin mit meinen Kumpels zum ersten mal allein nach Sylt zum Zelten. Da war ich 14, meine Kumpels waren teilweise schon 16. Damals mit dem Wochenendticket für 35 Mark in 24h von Stuttgart nach Westerland mit 10 Mal umsteigen. Das war schon ein ordentliches Abenteuer.
Ich bin aktuell mit „BUSTAV“ unterwegs. Ein VW T5 von 2004 mit sagenhaften 105 PS. Da ist das Motto: „Reisen statt rasen“. Den Bus habe ich mir selbst ausgebaut. Erst ganz rudimentär um zu schauen, was wir so beim reisen brauchen und was nicht. Mittlerweile habe ich ihn soweit optimiert, dass er für uns sehr gut funktioniert. Festes Bett, Heckküche und Arbeitsplatz. Alles da.
Als neues Projekt habe ich mir jetzt aber einen NISSAN TERRANO von 1994 angeschafft. Der hat jetzt schon einen ordentlichen Dachträger bekommen und wird dann auch zum Offroad-Camper ausgebaut. Natürlich mit Dachzelt ;-)
Ich stehe sehr gerne frei. Wir gehen meist aber alle paar Tage mal auf einen Campingplatz um zu waschen, duschen, Tanks und Batterien auffüllen. Vor allem in der Hauptsaison versuchen wir Campingplätze aber zu meiden. Da ist es uns meist zu voll und wir brauchen auch kein Animationsprogamm.
90% Natur! Wir schauen uns schon auch gerne schöne Städte an. Menschen und Kultur, Sehenswürdigkeiten und co. Für mich ist ein Platz in der Natur aber viel erholsamer und beeindruckender. Deshalb jetzt vermutlich auch mit dem Geländewagen ein Projekt, das es ermöglicht auf noch abgeschiedeneren Pfaden unterwegs sein zu können.
Ich bin Sprecher. Ich vertone also Imagefilme, Erklärvideos, E-Learnings, Anrufbeantworter, Werbung und so. Von den Einnahmen lege ich mir was zur Seite und davon gehe ich dann reisen ;-)
Mit Schreiben habe ich es nicht so – deshalb bin ich auch Sprecher und nicht Texter geworden ☺. Ich betreibe aber einen YouTube Kanal (Schalldose on Tour) auf dem ich meine Zuschauer im Bereich Selbstausbau unterhalte und hoffentlich auch gelegentlich inspirieren kann. Dort kann man meine Fortschritte, meine Erfolge aber auch meine Misserfolge beobachten. Wir haben hier übrigens eine sehr tolle Gemeinschaft, die sich gegenseitig hilft und inspiriert. Daraus heraus ist dann auch das „Busbastler Basecamp“, ein Treffen für Selbstausbauer, entstanden und jetzt auch die „Busbastler Academy“. Da habe ich mich mit Christian von Road&Board zusammen getan und wir bieten Kurse an, bei denen man zu speziellen Themengebieten was lernen kann. Betreute basteln – im weitesten Sinne. Z.B. zeigen wir, wie man eine Standheizung oder Dachfenster selbst einbauen kann. Ich bin da also ziemlich aktiv und Sinn und zweck ist es: Den Leuten die Angst zu nehmen, sie zu motivieren und sie ins MACHEN zu bringen. „Nicht träumen – MACHEN!
Aktuell planen wir im April mit dem Bus eine Tour in die Bretagne, im Sommer soll es dann mit dem Terrano nach Rumänien gehen.
Wir haben uns gefragt: „Wo waren wir noch nicht?“, „Wo wollen wir hin?“ und das war’s.
Unsere Reisen dauern meist 2-3 Wochen.
Wenn die groben Ziele definiert sind, findet sich der Rest dann schon. Man schaut dann ja, was gibt es da evtl. Zu sehen oder wo sind schöne Strassen – und da fahren wir dann hin.
Eine gute Zeit ☺ Tolle Landschaften, gutes Essen, nette Menschen und ein wenig Abenteuer.
Ich habe alles dabei was ich brauche. Manchmal vermisst man eine Dusche. Aber die gibt es unterwegs ja auch. Also eigentlich nichts.
Das Abenteuer „Dachzelt“ hat es mir schon länger angetan und ich bin gespannt, wie sich das für mich und uns entwickelt. Kann auch sein dass aus „Bus ODER Dachzelt“ auch ein „Bus MIT Dachzelt“ wird. Keine Ahnung. Auch da plane ich nicht zu viel sondern schaue einfach, was sich entwickelt.
Auf der indien-Reise gab es ein paar Situationen die im weitesten Sinne brenzlig waren. Im Iran wurden wir von einer Kindergang beklaut, in Indien hatten wir einen Unfall mit einem Traktor und eine Anlasserpanne auf über 3000 Metern Höhe... Das war teilweise sehr unangenehm, aber in dem man einiger Maßen ruhig und besonnen bleibt, lassen sich die meisten dieser Situationen regeln. Mit dem Bus in Europa hatte ich noch keine derartige Erfahrung. Da ist halt immer wichtig, dass man sich bei der Stellplatzsuche auf sein Bauchgefühl verlässt. Wenn sich einer nicht wohl fühlt, sucht man sich einen anderen Platz. Damit haben wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
Ich bin nicht so der große Koch. Wenn sich die Gelegenheit bietet, grille ich mir gern ein Steak, ernähre mich auf Reisen aber zum Großteil vegetarisch. Ich besorge frisches Gemüse auf dem Markt, Nudeln und Reis sind immer an Bord und dann wird mit dem was da ist eben irgendwas improvisiert. Wir haben immer recht viele Gewürze dabei. Damit wird unsere Küche mit den selben Zutaten trotzdem recht abwechslungsreich.
Die Dusche ist wirklich Gold wert, da sie ohne Strom funktioniert. Wir nutzen sie auch zum abwaschen. Wenn wir warm duschen wollen, schütten wir einfach einen Topf heißes Wasser zum kalten dazu, dann ist es sehr angenehm zu duschen und wir kommen mit 6 Litern zu zweit klar. Das Teil hilft also auch beim Wasser sparen. Der Grill ist einfach genial, weil man ihn einfach ins Feuer stellen kann und dann am nächsten morgen steht man ihn einfach auf das Ersatzrad und hat den Dreck nicht im Auto. Ein gutes Beil ist unersetzlich, wenn man gerne Lagerfeuer macht ;-)
Wenn Ihr Lust auf etwas habt: MACHT ES! Ich habe in meinem Freundes- und Bekanntenkreis in letzter Zeit so häufig den Fall, dass etwas schlimmes passiert, und alles was man „später mal“ machen wollte, ist einfach nicht mehr möglich. MACHEN! JETZT! Nicht warten bis es perfekt ist (oder werden könnte), sondern einfach starten. Es heisst ja immer so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Also: Keine Ausreden mehr. Gönnt euch was ;-)
Vielen Dank lieber Manu, wir freuen uns auf den Umbau vom Terrano und noch mehr über das Projekt Heldencamper.
Alles Liebe, Ralf vom Dachzelt Magazin